Erfolgreich stellt der Smart Village Verein einen Antrag als lokales Projekt im Modellvorhaben Smarte.Land.Regionen und wird nun im Laufe der kommenden beiden Jahre den Mobilitätscampus in Klein Glien aufbauen.
Ziel des Vorhabens ist der Aufbau eines Begegnungs- und Innovationszentrums (Mobilitätscampus) für bedarfsgerechte Mobilitätslösungen im ländlichen Raum. Für die lokale Bevölkerung, Unternehmen und Touristen wird ein realer Ort geschaffen, an dem Begegnungen, Arbeiten, Lernen und die Entwicklung zukunftsfähiger Ideen für die Mobilitätswende stattfinden können. Dabei erfolgt eine Konzentration auf die thematischen Schwerpunkte - Stärkung der Gründungskultur und Innovationskraft sowie die Entwicklung ländlicher, nachhaltiger Mobilitätsangebote.
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Im Rahmen des Projekts suchen wir eine Projektleitung in Teilzeit: zur Stellenausschreibung.
Bereits acht Treffen der Klimawerkstatt fanden in diesem Jahr statt. Zu den Veranstaltungen waren alle Bürgerinnen und Bürger der Region eingeladen. Dabei wurden verschiedene Themen des Klima- und Umweltschutzes und die konkrete Bedeutung für die Region in den Blick genommen und mit Expert:innen diskutiert. Ebenfalls zentrale Anliegen waren die gemeinsame Erstellung der Klima- und Umweltschutzagenda der Stadt sowie die Vernetzung mit und die Vorstellung von lokalen Projekten.
Nach den Einführungsveranstaltungen im März und April dreht es sich seit Mai um ganz konkrete Themen. Jeweils zwei Treffen widmeten sich den Bereichen Wasser, Energie & Wärme sowie Landwirtschaft & Wald. Dazu wurden Expert:innen aus der Region eingeladen, die sich im jeweiligen Gebiet gut auskennen. Impulsvorträge und eine offener Diskussionskreis sorgten im ersten Treffen zu einem Thema für die nötigen Informationen. Dabei lag die Aufmerksamkeit im Fläming. Wie sieht es vor Ort aus? Was können wir tun? Menschen aus Verwaltung, Politik und lokalen Initiativen beantworteten dazu Fragen der Anwesenden, nahmen aber auch Anregungen auf.
Bei der zweiten Veranstaltung lag der Fokus auf konkretem Handeln. In einem Raum wurden Ideen für die Klimaschutzagenda der Stadt gesammelt, jeweils bezogen auf das Thema des Abends. In der Projektebörse nebenan konnten sich lokale Initiativen vorstellen und zu neuen Projekten anregen. Das waren Unternehmen, Initiativen oder Vereine. Mit der LAG Fläming-Havel und der Zukunftsschusterei gab es zwei Ansprechpartner:innen für Fördermittel bei diesen Runden. Zusätzlich konnten die Anwesenden Ideen für Mitmachaktionen äußern. Die Grundfragen waren, was jede:r Einzelne an kleinen Handlungen im Alltag tun kann, um z.B. dem Energieproblem oder Wassermangel entgegenzuwirken.
Die Klimawerkstatt zog mit ihren Veranstaltungen kontinuierlich pro Veranstaltung zwischen fünfunddreißig und fünfzig Interessierte an. Viele Vernetzungen entstanden oder wurden vertieft. Menschen, die aktiv werden wollten, fanden Ideen zur Umsetzung und Inspiration in der Projektbörse. Personen, die bereits in ähnlichen Bereichen tätig waren, tauschten sich aus.
Bürger:innen können sich noch ein letztes Mal für die Klimaschutzagenda einbringen: Sie haben Anfang nächsten Jahres in einer Online-Befragung unter https://beteiligung.bad-belzig.de/ die Möglichkeit, die gesammelten Ziele und Maßnahmen nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen und Fehlendes zu ergänzen. Dabei geht es um die Verankerung von Klima- und Umweltschutzzielen in der lokalen Politik. Im kommenden Frühjahr soll die Klimaschutzagenda veröffentlicht und der Politik zur Abstimmung vorgelegt werden.
Wenn Sie Informationen zu den Veranstaltungen der Klimawerkstatt bekommen möchten, schreiben Sie eine Mail an hallo@klimawerkstatt-flaeming.de.
Mehr Infos unter: www.klimawerkstatt-flaeming.de
Die Fläminger Kreativsause fand zwischen 8. und 14. August nun zum vierten Mal auf dem Gutshof des Coconat in Klein Glien statt. Innerhalb der Kreativwoche gab es etwa 40 Workshops und Events zu ganz unterschiedlichen Themen - von Kreativem Schreiben bis hin zum Kakaoritual, von der Photobearbeitung bis zur literarischen Teeparty inspiriert von Alice im Wunderland. Smart Village unterstützte die Veranstaltung finanziell und war mit zwei Veranstaltungen vertreten.
Die Klimawerkstatt ist ein Kooperationsprojekt von Neuland21, der Stadt Bad Belzig und Smart Village. Seit März 2022 sind die Bürger:innen eingeladen, zu den monatlichen Werkstatttreffen zu kommen und sich zu beteiligen. Das nunmehr 5. dieser Treffen fand im Rahmen der Kreativsause im Coconat statt. Dabei ging es um die Themen Energie und Wärme. Dazu kamen 50 Interessierte zusammen, so dass kurzfristig noch der Raum vergrößert werden musste. Energieexpertin Dr. Arwen Colell hielt einen Impulsvortrag zum Thema. In einer Diskussion im Fishbowl-Format konnten anschließend auch Teilnehmer:innen ihre Fragen stellen. Daran beteiligten sich neben Dr. Arwen Colell auch Harald Lacher, regionaler Energieberater, Sandy Schramm von der Netzagentur e.dis sowie Eckhard Schindelhauer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Belzig als Fachleute.
Spannende Diskussionen gab es auch beim zweiten Digitalen Salon von Smart Village. Der erste digitale Salon rund um das Thema Mobilität hatte Ende März im Studio Wiesenburg stattgefunden. Beim zweiten Termin dieser Art sollte es noch einmal grundsätzlicher um das Thema Digitalisierung in der Region Hoher Fläming gehen. Dazu waren ganz verschiedene Menschen eingeladen - anders als beim Mobilitätsthema sollten diesmal nicht nur Expert:innen unter sich sprechen, sondern auch Menschen aus der Region gehört werden, die keine Fachkenntnisse mitbringen. So fand sich ein interessantes Podium zusammen. Neben Moderatorin Silja Wolff nahmen Natalie Schreiber (Landkreis Potsdam-Mittelmark, Projekt Smarte.Land.Regionen), Nicole Morgenstern (Einwohnerin von Bad Belzig), Martin Vietz (Chaos Computer Club, Alte Hölle), Janus Alt (Jugendlicher aus dem Fläming) und Barbara Klembt (ehemalige Bürgermeisterin von Wiesenburg / Mark) Platz.
Da die Veranstaltung im Fläming Kanal gestreamt und aufgezeichnet wurde, wird das Video in kurzer Zeit auch in einer langen und einer kurzen Version dort verfügbar sein.
Digitalisierung ist in aller Munde. Doch können alle Bürger:innen an dem Trend gleichermaßen teilhaben und ist es überhaupt ein Trend? Was bringt es der Bevölkerung im Hohen Fläming?
Beim Digitalen Salon von Smart Village in Kooperation mit „Wiesenburg aktiv gemeinsam gestalten“ geht es genau darum. Eingeladen sind diesmal weniger Expert:innen, sondern ganz verschiedene Menschen aus der Bevölkerung. Sie legen ihre Sicht auf aktuelle Entwicklungen dar und kommen miteinander ins Gespräch. Mit der Veranstaltung soll Transparenz geschaffen werden, was aktuelle Entwicklungen, zum Beispiel die verstärkte Förderung von digitalen Projekten, betrifft. Jüngere und ältere Nutzer:innen von digitalen Geräten tauschen ihre Perspektiven aus. Das Ziel ist nicht, dass am Ende Einigkeit besteht sondern mehr Verständnis für die verschiedenen Ansichten.
Studio Wiesenburg überträgt die Veranstaltung auf dem Fläming Kanal und Zuschauer:innen können im Chat ihre Fragen stellen. Daneben besteht auch die Möglichkeit, im Studio Wiesenburg live dabei zu sein.
Die Veranstaltung ist Teil der diesjährigen Fläminger Kreativsause.
Mal's Scheune - Studio Wiesenburg, Zum Winkelteich 4, 14827 Wiesenburg/Mark
11.8.2022, 20 Uhr
Das Europäische Smart-Rural-Projekt lud uns ein, an zwei Austauschtreffen in anderen smarten Regionen Europas teilzunehmen. Gerrit van Doorn reiste nach Virtsu, Estland und Annik Trauzettel nach Remetea, Rumänien. Dort informierten sie sich über die Arbeit vor Ort und tauschten sich mit anderen Aktiven für zukunftsfähige ländliche Entwicklung aus.
Das Smart-Rural-Projekt ist ein zweieinhalbjähriges Projekt, das von der Europäischen Kommission unterstützt wird. Das übergeordnete Ziel ist, Dörfer zu fördern und zu inspirieren, Ansätze und Strategien für zukunftsfähige Dörfer in ganz Europa zu entwickeln und umzusetzen. Daraus werden Schlussfolgerungen gezogen, um die politische Weiterentwicklung „smarter“ ländlicher Regionen zu unterstützen.
Estland liegt im Norden zwischen Finnland und Russland und hat 1,3 Millionen Einwohner:innen. Es gibt mehr als 2.000 Inseln und mehr als 50% des Landes sind bewaldet. Virtsu liegt 2 Stunden südlich von Tallin an der Nördlichen Ostsee. Es gibt einen kleinen Fischereihafen. In Sovjet-Zeiten beschäftigte die große Fischverarbeitungsfabrik fast 800 Menschen. Die Angestellten und ihre Familien wohnten zum größten Teil in Virtsu. Im Moment leben dort nur noch 500 Personen und das Gebäude von der alten Fabrik steht leer. Die Lage direkt am Meer und eine attraktive Umgebung laden geradezu ein, ein neues Coworking- und Coliving-Projekt zu starten. Leider ist die Anbindung nach Tallinn nicht gut. Deshalb sind Arbeitsplätze vor Ort wichtig. Aus diesem Grund wird viel investiert in schnelles Internet und Online-Zugänge. Möglichkeiten entstehen, auch als Gast:Gästin zu übernachten und vor Ort zu arbeiten.
Das erinntert ein wenig an die Entwicklung vom Ko-Dorf in Wiesenburg. Ähnlich wie in unserem Landkreis stehen die Behörden der Entwicklung positiv gegenüber. Gesetze und viel Arbeitsdruck sorgen jedoch dafür, dass Entscheidungen lange dauern. Investor:innen und Genossenschaften brauchen viel Geduld und auch Geld um ihre Ideen lebendig zu halten. Leider haben die Menschen in der Verwaltung offenbar nicht die Möglichkeit für die regionale Wortschöpfung interessante Projekte in Eilverfahren zu behandeln. Auch die Kolleg:innen aus Lettland und Finnland berichten von ähnlichen Herausforderungen. Die Förderlandschaft in Estland war leider kein gesondertes Thema. Die Schwerpunkte der Regierung wären interessant. Ganz klar ist, dass Digitalisierung in den letzten Jahren Priorität bekommen hat. Die digitale Entwicklung ist in Estland sehr fortgeschritten.
Remetea ist eine kleine Gemeinde mit etwa 6000 Einwohner:innen, die fast ausschließlich der ungarischen Minderheit in Rumänien angehören. Annik Trauzettel war vom herzlichen Empfang begeistert, aber auch davon, wie viele smarte Ideen die Gemeinde hat. Beispielsweise wurde eine Kinderkrippe für Kleinkinder eingerichtet (im ländlichen Rumänien eher ungewöhnlich), damit die Mütter wieder arbeiten gehen können. Diese muss aufgrund großer Nachfrage sogar erweitert werden. Es gibt viele moderne Dorfgemeinschaftseinrichtungen. In der örtlichen Kantine können Schüler:innen, aber auch Angestellte des Rathauses zu Mittag essen. Im Kulturhaus proben die örtlichen Tanz- und Musikgruppen und haben Auftritte, daneben gibt es Gastspiele anderer Theater. Demnächst soll ein moderner Marktplatz eröffnet werden, wo lokale Produzent:innen ohne Gebühr ihre Produkte verkaufen können. Angedacht ist auch eine Art Online-Warenhaus, so dass im Ausland lebende Verwandte für ihre Angehörigen einen Gemüsekorb nach Hause bestellen können, der dann geliefert wird.
Die Einwohner:innen von Remetea profitieren von den Einrichtungen, bringen sich ein und nutzen die Angebote aktiv. Die Kommunikation zwischen Bürger:innen und Verwaltung findet offenbar auf Augenhöhe statt. Tradition und neue Ideen widersprechen sich nicht, sondern ergänzen sich. Der Bürgermeister fasst es so zusammen: Remetea sei gleichzeitig prä-modern, modern und post-modern. Das heißt konkret: Menschen pflegen die alten Traditionen wie Spinnen und Weben von Schafwolle, sind aber aufgeschlossen smarten Neuerungen gegenüber und nehmen diese an.
Es war ein spannender Einblick in die anderen Länder, die jeweiligen Herausforderungen in den ländlichen Regionen und das Verständnis von smarten Ideen. Es gab viel Raum für Fragen und Austausch. Gerrit van Doorn und Annik Trauzettel ließen sich inspirieren, erzählten aber auch von Ideen und Erfahrungen aus Brandenburg, die eventuell übertragbar sind. Wir würden uns freuen, in Zukunft auch einmal europäische Partner im Hohen Fläming begrüßen.
Im 3. und 4. Werkstatttreffen der Klimawerkstatt Fläming zum Thema Wasser diskutierten und erarbeiteten jeweils rund 40 Teilnehmende Lösungen für das Problem der Trockenheit im Fläming. Im Juni ging es los mit einem Vortrag und Diskussion mit lokalen Expert:innen aus der Wissenschaft, den Stadtwerken, der Unteren Wasserbehörde sowie der Politik. Fazit: Der Fläming verfügt noch über große Grundwasserreserven aufgrund der eiszeitlichen Strukturen. Dennoch sind die Pegel in den letzten Jahren stetig gesunken und werden es laut Wissenschaft in Zukunft weiter tun. Was nun dagegen unternehmen? Der Diskussions-Tenor: Grundwasserneubildung fördern, neue Techniken anwenden, die Rückstände von Medikamenten, Mikroplastik und Landwirtschaft entfernen sowie Wasser im Alltag sparen!
Was das konkret für die Menschen in der Region bedeutet, wurde im zweiten Treffen Anfang Juli erarbeitet. Sie feilten an Maßnahmen für die Klimaschutzagenda für Bad Belzig. Vorschläge waren zum Beispiel mehr Grünflächen in der Stadt zu schaffen, die sich wie Schwämme mit Wasser aufsaugen und Wasser speichern, die Belziger Landschaftswiesen als Moore wieder zu vernässen, mehr Versickerungsfläche bei Neubauten zuzulassen und die Abwassergebühr zu erhöhen. Zum Thema “Wasser sparen” im Alltag sammelten Aktive Ideen, wie beispielsweise den eigenen Wasserkreislauf im Haushalt zu verbessern und das Wasser zum Kochen der Kartoffeln im Anschluss zum Blumen gießen zu verwenden. Die zukünftig geplanten Mitmach-Aktionen sollen durch solche Aktivitäten mehr Menschen im Alltag zu klimafreundlicherem Handeln motivieren.
In einem weiteren Wasser-Workshop nahmen Teilnehmende die Datenlage genauer unter die Lupe. Intelligente Bäume, die mittels Sensoren sagen, wann sie Wasser brauchen war eine Anregung unter vielen. In der ersten Projektebörse inspirierten zudem verschiedene Projektideen zum Wasser sparen, speichern oder wiederverwenden. So haben beispielsweise die CO2-Busters ihre Idee der Pyrolyse-Anlage im Fläming präsentiert, ein Netzwerkpartner die Idee eines Agroforst-Projekts sowie die Leben-im-Fläming e.G. ihr ausgeklügeltes Konzept, gebrauchtes Wasser wieder zu verwenden.
Die Klimawerkstatt bedankt sich bei allen für die rege Beteiligung. Sie zeugt davon, wie sehr das Thema drängt. In den nächsten Treffen am 10. August und 7. September geht es um das mindestens genauso aktuelle Thema Energie & Wärme. Alle Interessierten sind eingeladen. Mehr Infos unter: www.klimawerkstatt-flaeming.de
Was macht den Smart Village e.V. eigentlich aus? Zukunftsfähige Region und Digitalisierung haben sich ja einige auf die Fahnen geschrieben. Und doch wird der Fläming als smarte Region, wo Menschen digitale Ideen entwickeln, wahrgenommen. Wie kommt das?
„Ich arbeite gern hier, weil es wirklich eine lebendige Region ist. Ich kann sehen, wie Leute zusammen etwas erreichen wollen und Synergien entstehen.“, meint Annik Trauzettel, Öffentlichkeitsarbeiterin von Smart Village. Sie hat viel Kontakt zu den verschiedenen Organisationen und Institutionen, die Teil von Smart Village sind und sieht die Projekte, die beantragt und umgesetzt werden. „Wir haben derzeit 16 Mitglieder und zahlreiche Kooperationspartner. Aber die stehen nicht nur auf dem Papier, die arbeiten auch alle zusammen und treffen sich regelmäßig.“, ergänzt Gerrit van Doorn, Büroleiter des Vereins.
Die Treffen finden unter anderem in Form der sogenannten Community Treffs statt. Die Idee dazu hatten die Vereinsmitglieder selbst. Neben formellen Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen bieten sie eine Möglichkeit, informell ins Gespräch zu kommen. Hier können sich die Anwesenden über aktuelle Projekte und Herausforderungen auszutauschen. In lockerer Atmosphäre können auch Kooperationspartner*innen und weitere Menschen, die sich für die Arbeit des Vereins interessieren, dazu kommen. Das kann im Sommer bei einem Grillabend oder im Winter bei einem Vereinsmitglied im Gemeinschaftshaus sein.
Für diese Synergien müssen jedoch auch erst einmal die richtigen Akteure vor Ort sein. Im Fläming entstand mit dem Coconat 2017 einer der ersten Coworking-Spaces im ländlichen Raum. 2018 überzeugte die Idee von Smart Village bei einem Förderwettbewerb der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), in Folge entstand der Verein. Neuland21 gründete sich ebenfalls 2018. Zahlreiche weitere Initiativen und Förderprojekte entwickelten sich seitdem und zum Großteil davon ausgehend, um die Digitalisierung weiter voran zu bringen. Das größte darunter ist das Smart City Projekt Bad Belzig – Wiesenburg/Mark, das 2021 als Zukunftsschusterei seine Arbeit aufnahm. Im so nach und nach entstandenen „Digital-Biotop“ Fläming entstand die Smart-Village-App, hier wird gerade der erste Augmented Reality Kunstwanderweg Deutschlands umgesetzt, Studio Wiesenburg hat sich während der Pandemie als Anbieter von Video-Streaming etabliert. Es wären noch unzählige weitere Projekte und Akteure zu nennen, von denen die Bürger der Region profitieren und die zukunftsweisend für die ländliche Entwicklung insgesamt sind. Eine Übersicht bietet die Projektkarte auf der Startseite und die Übersicht über unsere Mitglieder.
Bei all dem verlieren wir die Interessen der Bürger*innen nicht aus den Augen – die Entwicklung soll am Ende allen Einwohner*innen und Besucher*innen der Region zu Gute kommen, nicht nur digital vernetzten. Deswegen wollen wir verschiedene Ansätze zusammen bringen, wie im Format der digitalen Salons schon zum Thema Mobilität geschehen (hier der Link zum Video). So entstehen Kooperationen, die am Ende alle weiterbringen – bei Mobilität sogar im wörtlichen Sinne.
Die Smart Village App ist ein echter Exportschlager. Auf der hybriden Anwenderkonferenz der Smart Village App kamen am 28.4.2022 etwa 50 Menschen aus ganz Deutschland zusammen – 20 vor Ort im Studio Wiesenburg, weitere 30 online via Livestream. Die Angemeldeten tragen in ihren Kommunen oder Landkreisen die Verantwortung für Digitale Entwicklung und setzen die App bereits ein oder sind interessiert daran. Die Konferenz wurde organisiert von der Stadt Bad Belzig und dem Smart Village e.V. Durchs Programm führten folglich auch Gerrit van Doorn von Smart Village e.V. und Frank Friedrich, Digitalisierungsbeauftragter der Stadt Bad Belzig. Philipp Wilimzig war ebenfalls den ganzen Tag auf dem Podium anwesend und beantwortete viele praktische Fragen zur App.
Doch worum ging es bei der Konferenz? Sie sollte zum Einen Kommunen, die die App bereits nutzten über aktuelle Projekte und Erweiterungsmöglichkeiten informieren. Zum Anderen konnten Interessierte anhand praktischer Beispiele erfahren, dass sie die App auf die Bedürfnisse ihres Ortes zugeschnitten einrichten können. Denn die Smart Village App ist durch eine Open Source Lösung an vielen Stellen anpassbar und erweiterbar. Wenn eine Kommune eine Erweiterung entwickelt hat, kann diese recht einfach auf andere Kommunen übertragen werden. Wenn eine Kommune also mit der App starten will, muss sie nicht den vollen Funktionsumfang, der denkbar ist, übernehmen. Sie kann die App auch später ständig anpassen und erweitern. Es ist auch möglich, nicht benötigte Funktionen zu entfernen. Einige der Zusatzmöglichkeiten wurden auf der Konferenz dargestellt.
So stellte Laura Heym von Herzberg digital.verein.t vor, wie in Herzberg das Community Tool HumHub mit der App verknüpft wurde. Folglich kann diese effizient zur Kommunikation mit Ehrenamtlichen in der Stadt genutzt werden. Sascha Klettke von der Digitalagentur Brandenburg berichtete über die geplante Erweiterung mit dem bbnavi – einer von Google unabhängigen, auf örtliche Gegebenheiten anpassbaren Übersicht von Mobilitätsangeboten. Frank Friedrich stellte die Erweiterung der Bad Belzig App mit Consul zur Bürger*innenbeteiligung vor. Thomas Rosenberg, Beauftragter für Digitalisierung im Landkreis Havelland, präsentierte, wie die App nicht nur für eine Kommune, sondern auch einen ganzen Landkreis und ihre Gemeinden verwendet werden kann.
Am Nachmittag begrüßte auch Silke Kühlewind vom Städte- und Gemeindebund Brandenburg noch einmal die Teilnehmenden. Sie zog ein Resümee der erfolgreichen Einführung der App in vielen brandenburgischen Kommunen und lud weitere ein, ebenfalls in die Nutzung einzusteigen. Anett Goldenbow vom Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg (MIK) legte anschließend den Fokus darauf, wie das Land Kommunen in Brandenburg dabei durch Fördermittel unterstützt.
Beispielhaft wurden im Anschluss noch geplante Erweiterungen vorgestellt. So soll in der Bad Belzig App der Augmented Reality Kunstwanderweg eingebunden werden. Außerdem ist ein Klimadashboard geplant, welches gerade von der Klimawerkstatt Hoher Fläming gemeinsam mit Bürger*innen erarbeitet wird. Des weiteren – und diese Neuerung weckte viel Interesse – sollen auch Bürgerservice-Leistungen über die App abwickelbar werden.
Zum Schluss der Veranstaltung stellte Gerrit van Doorn noch vor, dass der Smart Village e.V. die Trägerschaft über die App zukünftig übernehmen könnte. Diese liegt bisher bei der Stadt Bad Belzig. Damit wäre der Verein auch für die Ausrichtung der Anwenderkonferenzen zuständig. Die genaue Ausgestaltung soll den bisherigen und potenziellen Nutzer*innen der App zeitnah nach der Konferenz vorgelegt werden.
Die Klimawerkstatt Fläming öffnete letzte Woche zum ersten Mal ihre Türen: Am Mittwoch Abend, den 16. März kamen rund 50 Menschen in der Aula der Grundschule Geschwister Scholl in Bad Belzig zusammen. Darunter interessierte Bürger:innen, städtische Entscheidungsträger:innen, Umwelt-Engagierte sowie Unternehmer:innen. Sie alle gingen den Fragen nach: Wie können wir den Klima- und Umweltschutz vor Ort voranbringen? Und wie kann eine Online-Plattform mit Klima- und Umweltdaten dabei helfen?
Fast jeden Tag erschien in den letzten Wochen ein neuer Bericht über den Zustand der Umwelt und des Weltklimas in den allgemeinen Nachrichten: “CO2-Ausstoß in Deutschland so hoch wie nie”, “in der Antarktis der Winter so warm wie nie” oder die nächste “große Welle der Korallenbleiche” heißen die Schlagzeilen. Schon lange ist klar: Natur- und Klimaschutz findet vor Ort statt. Gleichzeitig stellen die leeren Haushaltskassen gerade ostdeutsche Kommunen vor eine große Herausforderung. Klimaschutz ist hier keine Pflicht, sondern Kür. An diese Aufgabe wagten sich nun die Menschen im Fläming gemeinsam heran.
Im Mittelpunkt des ersten Werkstatttreffens stand die Online-Plattform, die unter anderem im Laufe des Projekts entwickelt werden soll. Sie soll mit Klima- und Umweltdaten bespielt, Handlungsbedarfe aufzeigen und über Gamification die Bürgerschaft zum Mitmachen anregen. Nur wer nutzt am Ende die Plattform in welcher Weise und für was? Das haben Kleingruppen für verschiedene Zielgruppen erarbeitet. Mit dem Ergebnis, dass Klimaaktivisten möglichst viele Daten zum Stand unseres Klimas wissen wollen und Bürger:innen noch mehr Infos brauchen, was die Plattform eigentlich ist und für was sie nützt. Währenddessen interessieren sich Unternehmer:innen und Landwirt:innen für die effiziente Herstellung und Vermarktung ihrer Produkte. Einig waren sich fast alle darüber, dass es Daten braucht, um wirksame Stellschrauben zu finden, um ein Veränderung zu ermöglichen. Sei es die eigenen Verhaltensweisen zu ändern oder städtische Maßnahmen zu ergreifen. Welche das sein könnten, das erarbeiten wir im nächsten Werkstatttreffen am Donnerstag, den 28. April von 17.00 -19.00 Uhr in der Aula der Geschwister Scholl Schule. Interessierte sind sehr herzlich zu den Werkstatttreffen eingeladen. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Mehr Informationen zum Projekt gibt es hier. Um Ankündigungen zu den weiteren Veranstaltungen direkt zu erhalten kann eine formlose Mail an irene@smart-village.net geschrieben werden.
Das Werkstatttreffen war das Erste von weiteren, monatlich stattfindenden Werkstatttreffen. Zusätzlich soll im Projekt Klimawerkstatt Fläming im Rahmen von mehreren öffentlichen Veranstaltungen eine Klimaschutzagenda für die Stadt Bad Belzig erarbeitet werden. Gemeinsam mit den Bürger:innen des Flämings will das geförderte Modellprojekt regionalen Klima- und Umweltschutz voranbringen.
Das Vorhaben wird zwei Jahre lang durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert. Projektträger ist der neuland21 e.V. zusammen mit dem Smart Village e.V. und der Stadt Bad Belzig.
Mit dem 1. Digitalen Salon möchte Smart Village im Hohen Fläming ein neues Format zum Austausch schaffen. Dabei handelt es sich um eine Expert*innenrunde mit einem besonderen Fokus auf Vertreter*innen aus der Region. Zudem soll die Bevölkerung sich beteiligen und ihre Fragen und Meinungen einbringen können. Dazu wird die Veranstaltung aus dem Studio Wiesenburg live gesendet. Für den Austausch wird es eine Chat-Funktion geben. So kann jede*r Interessierte sich von zuhause aus beteiligen. Los geht es am 30.3. mit dem Thema Mobilität. Weitere Digitale Salons werden im laufenden Jahr folgen, zum Beispiel zu den Themen Umwelt und Gesundheit.
Das erste Event widmet sich der Mobilität, da es im Fläming eine Vielzahl von Ideen und Anbieter*innen dazu gibt. Gerade in den letzten Jahren sind Projekte dazu gekommen, die die Mobilität der Zukunft ansprechen – digital vernetzt und multimodal, das heißt, auf einem breiten Angebot an Transportmitteln beruhend. Was wird im Fläming bereits umgesetzt und was wird in den nächsten Jahren auf den Weg gebracht? Wie sehen die Ideen aus der Perspektive von Nutzer*innen aus und welche Angebote decken welche Bedarfe?
Genau diesen Fragen will die Veranstaltung in den Blick nehmen. Als Podiumsgäste sind eingeladen: Sandra Leue, Mobilitätsmanagerin im Landkreis Potsdam-Mittelmark, Martin Grießner, Geschäftsführer von Regiobus PM, Mathias Großklaus, Programmleiter Mobilität bei neuland21. Dazu kommen noch ein bis zwei Menschen aus der lokalen Zivilgesellschaft sowie Sebastian Sooth von DB Mindbox (Gründerzentrum der DB). Die Gäste stellen kurz vor, woran sie arbeiten und wie sie den Bedarf dabei ermitteln und einbeziehen. Anschließend bleibt noch Zeit für einen lebendigen Austausch und Fragen aus dem Chat. Moderiert wird die Veranstaltung von Sarah Luisa Thiele.
Was, wann und wo?
Digitaler Salon zum Thema Mobilität
30.3.2022, 19 Uhr
per Live-Stream übers Internet aus dem Studio Wiesenburg:
https://www.youtube.com/watch?v=BAUV1e9EPls
Einladung als PDF: